ERP LOGISTICS

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Prozessorientierte ERP Auswahl

Digitalisierung von Prozessen und herstellerneutrale Software Beratung für Industrie- und Handelsunternehmen

Dringender Handlungsbedarf

Die Zeit wird knapp und die Verhandlungen zwischen Brüssel und London verursachen so manche sorgenvolle Gesichter. Das Damokles-Schwert eines harten Brexits hängt über den betroffenen Unternehmen und wirft die Fragen auf, welche Herausforderungen anstehen und wie die Auswirkungen zu meistern sind. Fest steht, dass die Unternehmen einschneidende Änderungen vornehmen müssen, egal wie die Entscheidungen zwischen EU und UK ausfallen.

Welche Folgen der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU hat, wird in einigen Betrieben nun erst so richtig deutlich. Natürlich wurden schon vor langer Zeit die ersten Schritte für den Bruch vorgenommen, doch immer mit der Unsicherheit der politischen Entscheidung hinausgeschoben. Viel diskutierte Themen, die rechtliche, zoll- und außenhandelsspezifische, finanzielle und bilanzielle sowie strategische Aspekte beinhalten, erfordern jetzt akuten Handlungsbedarf. Dabei sind sowohl die notwendigen kurzfristigen Aktionen als auch die Sachverhalte für eine langfristige Zusammenarbeit zu berücksichtigen.

Komplexität in der IT-Landschaft

Nun ist es wirklich fünf vor zwölf und die Aktivitäten laufen auf Hochtouren. Insbesondere die IT-Abteilungen sind mit der Herkulesaufgabe betreut, die unterschiedlichen Aspekte eines Brexits in die Systeme zu integrieren. Hier steht im Vordergrund das ERP-System, das zentrale Nervensystem des Unternehmens, das in alle Bereiche ausstrahlt. Welche Anpassungen vorgenommen werden müssen und welche Auswirkungen sich dadurch ergeben, lassen sich durch smarte Simulationen evaluieren. Planungstools unterstützen dabei und bieten lösungsorientierte Aufgaben, die das Risiko minimieren. In diesem Zusammenhang sind die gesetzlichen Vorgaben der DSGVO zu prüfen, denn die Nutzung und der Austausch der personenbezogenen Daten ist ein Thema, das sensibel und mit größter Sorgfalt behandelt werden muss. Ein weiterer bedeutender Punkt ist der Warenverkehr. Denn auf Grund der Änderungen hinsichtlich der Zollregularien, sind nicht nur administrative Mehraufwände zu beachten, auch Lieferverzögerungen und Preiserhöhungen gilt es in der Planung rechtzeitig zu berücksichtigen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

Intelligenz ist gefordert

Um die neuen rechtlichen und steuerlichen Vorgaben der Geschäftsbeziehungen zwischen EU und UK in den Systemen valide zu integrieren sind tiefgehenden Kenntnisse der bestehenden Prozesse und Datenstrukturen sowie der neuen Regularien erforderlich. Auswirkungen wie beispielsweise auf ein Cash-Management können mittels spezifischer Analysen ermittelt und eventuell notwendige Anpassungen gezielt angegangen werden. Intelligente Analysen und qualitative Auswertungen, basierend auf validen Daten, visualisieren die Folgen des Brexits und sorgen dafür, dass Bilanzen keine erschreckenden Überraschungen verbergen.

Die Anpassungen auf die Zeit einer UK-freien EU in den Unternehmenssystemen sind vielseitig und an vielen Stellen vorzunehmen. Hilfreiche Tools wie Simulationssysteme, intelligente Datenanalysen oder analytische Systeme zur digitalen Spurensuche helfen dabei, einen reibungslosen Umstieg während des laufenden Betriebs zu ermöglichen. Doch jedes System ist nur so gut wie sein „Herr“, das bedeutet, dass Experten erforderlich sind, dies zu ermöglichen. Hierbei sind Kenntnisse in den Tiefen der Prozess-Strukturen, den vernetzen Zusammenhänge der Datenkonstrukte und den neuen gesetzlichen Richtlinien zwischen EU und UK erforderlich.

Das Zusammenspiel hochwertiger IT-Systeme und Expertenwissen weist den Brexit-Dämon in seine Schranken. Einen kleinen Schritt weiter gedacht kann der Brexit sogar positiv betrachtet werden, nämlich als Chance, auf Grund des äußeren Drucks die Prozesse innerhalb der Unternehmenslandschaft intensiv zu beleuchten. Dass dabei Optimierungspotential auftritt ist sicher. Erweiterte Perspektiven hinsichtlich neuer Märkte, geänderter Preis- und Kostenstrukturen oder bilanzieller Veränderungen lassen sich durch die verwendeten Tools schnell aufzeigen und somit ableitende Handlungen initiieren. Fazit: Jede Medaille hat zwei Seiten, egal ob Euro oder Pfund, man muss sie nur sehen.

Autor: Claus Engel