Messebericht einer Veranstaltung der besonderen Art von Katharina Schraft, Vice President – Head of BU NetSuite der PROMATIS software GmbH
Die SuiteWorld ist wieder da – Live & OnAir! Endlich wieder LIVE – und dann noch das zehnjährige Jubiläum dieser richtungsweisenden Messe in Las Vegas – gab wirklich Grund zu feiern. Demensprechend groß war die Spannung, was verkündet wird und wie die Messe unter Berücksichtigung der aktuellen Regularien ablaufen kann. Der Trend der Digitalisierung war jederzeit präsent, denn parallel zur Veranstaltung lief die SuiteWorld OnAir mit umfangreichen Informationsmaterialien, Videos, Präsentationen und virtueller Teilnahme interessanter Keynotes.
Persönlich war ich nach der mitreißenden Opening Keynote von Ewan Goldberg am Dienstag schon total gespannt auf die angekündigten Neuerungen und wurde tatsächlich nicht enttäuscht. Die Product Keynote von Gary Wissinger und seinen Kollegen aus dem Produktumfeld präsentierte unter dem Thema „Power Your Success“ kreative Entwicklungen, neue Features und eine komplett neu definierte Rolle des ERP-Systems in der näheren Zukunft. Sämtliche Präsentationen zeigten ein modernes, ansprechendes und aufgeräumtes Design, welches die kleinen Änderungen, die in den letzten Releases hinzukamen, noch erweiterten. UX und Bedienbarkeit stehen im Zentrum. NetSuite soll über verschiedene neue 360° Ansichten – welche auf der Dashboard Idee aufbauen – ein persönliches, direktes, hilfreiches und übersichtliches Benutzererlebnis bieten. Allgemein zeigt sich, dass Reports – insbesondere druckbare – out sind, während Dashboards, KPIs und verschiedene Analytics den heutigen Anforderungen gerecht werden.
Eine der zahlreichen Neuerungen betrifft die Herausforderungen von Wachstumsunternehmen, die mit zunehmender Komplexität konfrontiert werden. Basierend auf Erfahrungen und den Daten mannigfaltiger Implementierungen wurden im Rahmen des Advanced Customer Support Offerings sogenannte Playbooks erstellt, die bei der Bewältigung operativer Herausforderungen sowie funktionsübergreifender Prozesse eine konkrete Unterstützung bieten. (Nähere Infos gibt’s hier).
Eine weitere Innovation wurde vorgestellt: das interne Design Thinking – eine Methode, um Prozesse ganz neu zu sehen, um vom Prozess und den tatsächlichen Anforderungen zu starten. „If nothing existed – how would you do it?“. Somit soll vermieden werden, zu lange in alten Strukturen und Denkweisen stecken zu bleiben, sondern besseren Value zu schaffen. Dieser Ansatz ist ein grundlegender Pfeiler in der Weiterentwicklung von NetSuite. Gute Beispiele sind hier sicher Cash Management und Inventory. Mit den vorhandenen Funktionalitäten konnten die Aufgaben bewältigt werden, doch war es oft nötig mit 3rd Party Lösungen zu arbeiten, um den Arbeitstag effektiver zu gestalten. Mit dem neuen SuiteBanking und den durchdachten Funktionalitäten werden in den meisten Fällen keine Partnerlösungen mehr benötigt. OCR Scanning von Eingangsrechnungen, Abstimmung von Kontoauszügen, Erzeugung und Auszifferung von Zahlungen laufen einfach direkt im System. In der Zukunft soll die Abstimmung von Kontoauszügen keine Mammutaufgabe sein, sondern das System erledigt die Hauptarbeit automatisiert und der User wird vom System aktiv und gezielt eingebunden und zwar dort, wo tatsächlich Input benötigt wird. Ein unglaublicher Game Changer!
Auch im Projektmanagement soll insbesondere der Projektmanager als zentrale Person besser unterstützt werden. Real-time visibility des Plans, der Zeile und der aufgewandten Zeit in Kombination mit Kollaborationsfunktionalitäten, um näher an den Zahlen, den Zielen aber auch am Mitarbeiter zu sein, unterstützen die Projektmanager und somit auch die Firmen im Projektgeschäft.
Weitere Highlights die vorgestellt wurden, waren aktive Vertriebsunterstützung über neues Customer 360°, eine neue Supply Planning Workbench SmartCount zur Vereinfachung der Inventur und Invoice Presentation Templates für einfaches Anpassen von Rechnungslayouts entsprechend den Kundenwünschen bei gleichbleibender Konfiguration. Auch Analytics bekommt einen komplett neuen Stellenwert mit NetSuite Analytics Warehouse und NetSuite Planning & Budgeting (welches bereits verfügbar ist). Und das alles ganz abgesehen von den großen Änderungen bei SuiteCommerce & SitePeople, die leider in unserer Region noch nicht verfügbar sind.
Treiber vieler dieser Neuerungen sind laut Goldberg unter anderem die Effekte der Pandemie, bei der Elemente wie der Cashflow oder auch die Erweiterung des eigenen Geschäftsfelds und der Zielgruppe über OmniChannel bei vielen Unternehmen im Mittelpunkt stehen. Es wurde in der Opening Keynote am Dienstag der Begriff des „Dynamic-Multi-Omni-Hybrid-Normals“ verwendet, welcher gleichermaßen komplex wie auch realitätsnah ist.
Insgesamt ist mein Fazit, dass der Schwerpunkt des Systems sich verlagert, von einem System der Datenerfassung hin zu einem Partner, der zielgerichtet, vorausschauend und intuitiv die Unternehmen unterstützt. Der Fokus steht auf dem User und seinen täglichen Herausforderungen – und das ist sichtbar.
Autor: Katharina Schraft